Keywords: Das Kürschner-Handwerk, II. Auflage 3. Teil, S. 69. Verarbeitung der Fohlenfelle.jpg Verarbeitung von Fohlenfell Die in der Kürschnerei verwendeten Felle von Fohlen kommen zum grössten Teile aus Russland zum geringeren Teile aus Südamerika Die žrussischen Fohlen kommen besonders vom Kirgisenpferd das zu Millionen in Europa und Südsibirien gezüchtet wird Die jungen Tiere werden meistens um die Milch des Muttertieres zu gewinnen geschlachtet Die Farbe dieser Fohlenfelle geht durch alle Stufen vom reinÂweissen Falben bis zum blaubraunen Rappen In der Rauche gehen sie vom platten Breitschwanz bis zur rauchsten Katze Am meisten geschätzt sind moirirte flache Falben für Damenartikel und dunklere Farben für Herrensachen Füchse gelten als die geÂringste Farbe Ganz flache Felle werden schwarz gefärbt um die Aehnlichkeit mit Breitschwanz zu erhöhen Bei der Verarbeitung sucht man gewöhnlich die moirirte Partie der hinteren Weichen genau gegenüberzustellen Aufsätze werden mit grossen Zacken oder wellenförmig gemacht um die Quernath zu verbergen Kragen und Revers sind aus den moirierÂten Pümpfen zu nehmen Fohlenleder lässt sich leicht einbügeln wesshalb bei Damenmänteln besonders das Leder wie Tuch behandelt werden kann um einen guten Sitz zu erzielen Fig F 1 bringt zur Ansicht wie gewöhnlich ein Aufsatz geÂmacht wird wenn zwei ganze Fellängen notwendig sind In diesem Falle wird der Pumpf wie angegeben in die Höhe der Vorderklauen wo ein ähnlicher Haarschlag existiert aufgesetzt Da aber das Fell in dieser Gegend gewöhnlich wenig moirirt ist so ist eine Verbindung etwas tiefer wie Fig F 2 angiebt manchmal vorzuÂziehen In diesem Falle sind aber grosse Zacken oder wie angegeÂben Wellennäthe anzuwenden Bei naturellen Fellen besonders bilden die kahlen hinteren Weichen oft eine Schwierigkeit bei der Verarbeitung da sie die Pumpfpartie schmal machen Dieser Uebelstand kann beseitigt werden indem man wie Fig F 3 zeigt in dem sich eignenden Haarschlag zwei Zungen zur Verbreitung zieht Bei guter Nath und nicht zu hartem Leder sind dieselben im Haar nicht sichtbar Fig F 4 zeigt das Resultat Die abfallenden Klauen und Seiten lassen sich leicht zu grösseren Tafeln zusammenstellen Man sortiert die Stücke nach Grösse und Zeichnung Dann schneidet man dieselben nach einer bestimmten Form und setzt dieselben im Strich oder schräg in CheÂvronform zusammen Im Allgemeinen ist anzuraten die zusamÂmengesetzten Tafeln färben zu lassen wodurch die verschiedenen Nuancen verschwinden Auf diese Weise lassen sich leicht billige Paletots anfertigen Bei den chevronartig gearbeiteten Tafeln kann man zwischen den polnischen Nähten mit gutem Erfolg Biesen ans gleichfarbigem Leder einsetzen was dem Gegenstande žLinie verleiht und das žstückenhafte Aussehen bedeutend mildert Paul Larisch und Josef Schmid Das Kürschner-Handwerk Eine gewerbliche Monographie II Auflage Teil III 1910 S 69 1910 Larisch/Schmid PD-old Das Kürschner-Handwerk Paul Larisch und Joseph Schmid II Auflage S 69 Pony fur-skin manufacturing |